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Lotte gibt Tipps, wie es gelingen kann den Atem leicht zu lenken und damit gesund und glücklich zu werden.

Mehr Energie – bewusst atmen

Wer sagt eigentlich wie man richtig atmet?

Jeder Mensch kann Yoga üben – solange er atmet. (Sri Patthabi Jois)

Der Atem ist essentiell. Für Yoga, für Entspannung und Meditation. Aber eigentlich auch für’s ganze Leben. Im Yoga geht man davon aus, dass man mit dem Atem Prana aufnimmt. Einfach übersetzt ist Prana Gottesenergie oder Lebensenergie. Logisch – auch wissenschaftlich betrachtet – denn mit dem Atmen nehmen wir Sauerstoff aus der Luft auf. Sättigen unsere Blutkörperchen damit, welche mit der gesamten „Atemenergie“ direkt ins Herz gelangen und von da aus den ganzen Körper versorgen. Gleichzeitig stößt der Ausatem Kohlendioxid aus – also Gift für unsere Lungen (mit dem wir wiederum Pflanzen und Bäume versorgen). Würden wir nicht ausatmen, würden wir ersticken – an unseren eigenen „Abgasen“.

Wer sich nicht mit Yoga beschäftigt, der wird vermutlich nie wirklich darüber nachdenken, wie wichtig eigentlich auch die Atempausen sind. Jeder weiß, dass man gerade in „schöpferischen Pausen“ besonders produktiv ist. Vieles hat Zeit sich zu entfalten, zu wachsen und zu entstehen. Die Atemfülle und die Atemleere kurz zu spüren, war für mich als Yoga-Neuling etwas ganz innovatives. Obwohl wir doch unser Leben lang atmen, entdecken wir auf einmal, dass da noch mehr ist…

Meine Tipps für Dich

Das Rad muss nicht neu erfunden werden. So viele tolle Menschen haben bereits über die Thematik geschrieben oder gesprochen. Ich möchte Dir hier einen kleinen Überblick geben, wo Du Inspirationen finden kannst, wenn Du Dich für eine bessere Atmung interessierst. Bewusst zu atmen bedeutet nämlich nicht nur, dich im Moment zu stärken. Deinen Blutdruck zu senken, die Gedanken zu zentrieren und ruhig zu werden. Auch langfristig profitierst Du von einer gesteigerten Gesundheit, wenn Du regelmäßig bewusst atmest.

Hier sind meine TOP5

Hier gebe ich Dir fünf Tipps, wo und wie Du Dich näher mit dem Thema Atmen oder wie es im Yoga heißt „Pranayama“ auseinander setzen kannst. Dies sind meine persönlichen Erfahrungen. Mag sein, dass Dir Schreibstil (oder Stimme) nicht zusagen. Probiere einfach aus, was Dir liegt und wo Du Dir Anregungen holen kannst.

Der Magier

Aus den Zauber- und Hypnose-shows „The next Uri Geller“ (ProSieben) oder „Schau mir in die Augen“ (RTL) dürfte Jan Becker bereits bekannt sein. Er bezeichnet sich selbst als den besten Hypnotiseur, hat unzählige Bücher geschrieben und ist Bestseller-Autor in den Bereichen „Selbstverwirklichung“ und „Selbstkontrolle“. Er bietet mittlerweile auch Coaching-Programme zum „Nicht-Rauchen“ und Abnehmen an. Sein Buch „Du kannst alles schaffen was Du willst“ (Piper-Verlag 2016: Amazon E-Book-Link) bietet eine umfassende Anleitung zur Selbsthypnose und liefert dabei auch Meditationstechniken, die beim Abschalten helfen sollen.

Auf das Buch bin ich gestoßen, weil ich ein besonderes Geschenk für einen besonderen Menschen gesucht habe. Bei meiner Mutter wurde vor zwei Jahren ein Tumor im Kopf festgestellt. Wie es weitergehen würde wusste keiner. Fest stand, dass viele Untersuchungen, Operationen und wohl auch Bestrahlungen anstehen würden. Eine nervenaufreibende Zeit lag vor der ganzen Familie – aber vor allem vor meiner Mutter, die in meinen Augen immer schwieriger mit der Diagnose umging und sich regelrecht zurück zog. Mit dem Buch, indem es um Selbsthypnose geht, wollte ich ihr helfen, wieder neuen Mut zu fassen und an eine Heilung zu glauben.

Jan Becker greift in seinem Buch viele traditionelle Meditationstechniken (aus dem Yoga) auf. Ein Beispiel ist „der Atemzirkel“, der vor jeder Entspannungs- und Hypnoseübung steht. Darin stellt man sich vor, wie der Atem in den ganzen Körper strömt. Von den Beinen angefangen bis in die Haarspitzen. Wer selbst Yoga macht, kennt diese Entspannungstechnik bestimmt.

Mit den Selbsthypnose-Tipps hat es meine Mutter übrigens tatsächlich geschafft mit viel Mut in die vielen Operationen und Bestrahlungen zu gehen. Vor allem bei den Bestrahlungen, die sie unter einer sehr engen Maske ertragen musste, konnte ihr die Konzentration auf den Atem und die Suggestionen, die Jan Becker in seinem Buch lehrt, viel Kraft geben um durchzuhalten.

Jan Becker
Werde Dir der Macht über Dich selber bewusst!

Der Rapper

In der Yoga-Szene immer bekannter ist der Rapper Curse. Er bietet Coachings und Seminare rund das Thema Buddhismus und Meditation an. Unter anderem tritt er auch bei den deutschen „Wanderlust“ Festivals (Yoga-Triathlon) auf, die einem Trend aus Amerika folgend, hierzulande immer beliebter werden.

In meiner Jugend war ich auf Hip Hop Jams und habe mir sein Album gekauft. Er hat eine melodramatische Art des Rappens und eine unglaublich angenehm tiefe Stimme. Mittlerweile hat er einen eigenen Podcast zu den Themen Meditation, Coaching und Life. Hört euch hier unbedingt die Folge 18 ATMEN an. Darin erklärt der Rapper eine eingängige Möglichkeit des Pranayamas (Atemlenkung im Yoga). Es ist wirklich fantastisch, was lediglich 60 Sekunden dieser Atemlenkung bewirken. Auch er legt darin wert, auf die Atempausen.

Wichtig dabei, wie bei allen Atemtechniken ist nichts zu erzwingen. Weder den Atem so lange anhalten, bis das Blut in den Ohren pocht. Noch den Atem so lange raus zu drücken bis die Bauchdecke wackelt. Wichtig ist Deinen eigenen Rhythmus dafür zu finden. Es sind keine Sekunden – eigentlich Herzschläge, die Du, wenn Du genau auf Deinen Körper hörst deutlich wahrnimmst. Und das ist ein weiteres Kuriosum, des bewussten Atmens. Erst dadurch werden wir uns des eigenen Rhythmus‘ bewusst, der in uns steckt. Der in allem und jedem steckt.

Der „ultimative“ Yogi

Auch der Yogi- und Buchautor Percy Shakti Johannsen sagt: „Indem wir atmen, sind wir miteinander verbunden. Denn alle atmen, ein und aus, dieselbe Luft. (Percy Shakty Johannsen: Yoga unlimited, feiere Dein Leben immer und überall, Kailash 2016 – Amazon E-Book Link).

Was mir aber besonders an seinem Buch gefällt ist die Aussage: „Ois is Yoga“ (Bayrisch für: „Alles ist Yoga“). In seinem Buch macht der berühmte Yoga-Lehrer deutlich,  dass durch den Atem, eigentlich jeder von uns Yoga macht. Denn wer atme, der mache auch Yoga.

Der Buchautor und SUP-Yoga-Experte gibt nicht nur tolle Yoga-Tipps in seinem Buch. Er liefert darin auch Anregungen, wie die Yoga-Philosophie und beispielsweise auch der Atem (Pranayama) dabei helfen kann den alltäglichen Wahnsinn zu meistern. Wie man mit Ärger und Frustration im Stau, der Familie oder den Kollegen umgehen kann. Nämlich vor allem mit bewusstem Atmen.

Der Meister

Der weise gelehrte Patanjali, der vor etwa 2000 Jahren lebte, schrieb im  Yoga-Sutra (ich verwende die Übersetzung von R. Sriram, Theseus in J.Kamphausen Mediengruppe; Auflage: Neuauflage 2013 – Amazon E-Book Link) die wichtigsten Lehren des Yoga als Erster auf. Das  Yoga-Sutra gilt als die Wissenquelle für achtsames Leben (und Atmen).

Patanjali geht sogar soweit zu behaupten, dass eine Atemlenkung lebenswichtig ist. Genauso wie die Lenkung der Sinne. „Sonst entscheidet unsere Umgebung für uns, welche Richtung die Sinne nehmen.“ (Yogasutra 2.54). Eine schlecht gestimmte Umwelt, geprägt von schlimmen (Kriegs-) Nachrichten, Hektik, Stress und Nachbarschaftsfeden macht irgendwann krank. Denn unsere Sinne und unser Atem werden gelenkt von dieser schlechten Stimmung und sorgen, wie in einem endlosen Kreislauf, immer mehr dafür noch mehr negative Nachrichten, Stimmungen und Gerüchte aufzunehmen.

Ist Citta (das meinende Selbst) zerstreut, so entsteht leidvolle Enge, eine pessimistische Ausrichtung des Geistes, körperliche Unkontrolliertheit und der Verlust der Kontrolle über den Atem (und damit über die Psyche). (Yogasutra 1.31)

Citta wird allmählich klar durch das vollständige Ausatmen und das Stillhalten des Atems. (Yogasutra 1.34)

Regelmäßige Atemlenkung kann helfen aus diesem Kreislauf auszubrechen. Wieder das Positive zu sehen und mit viel Inspiration und mit Schwung im Leben durchzustarten.

Zitat zum bewussten Atmen
Lotte’s Zitat nach Patanjali

Pranayama, die Atemlenkung im Yoga, ist eine Kunst die nicht ganz einfach ist. Nur wenige Yoga-Lehrer können sie gut anleiten. In Patanjalis Yoga-Sutra wird die Atemlenkung genauestens beschrieben. Er gibt gute Anstöße zum selber üben, aber auch zum Anleiten für andere.

Deine Erfahrung

Setze Dich hin. Schließe die Augen. Und atme bewusst.

Bewusst zu atmen, heißt auch Deine Sinne zum Atem zu schicken. Ganz einfach gesagt – hör hin! Welche Geräusche Deines eigenen Körpers nimmst Du beim Atmen war? Pfeift Deine Nase? Oder hörst Du ein rasseln in der Brust? Hörst Du wie die Luft tief durch Deine Nase in Deinen Körper eindringt? Wie hört sich der Ausatem an? Hast Du das Gefühl, dass Du länger aus- oder einatmest? Versuche einmal ganz sanft, beide Atemphasen ins Gleichgewicht zu bringen. Und dann setze auch die Atempausen ein. Spüre wie es sich anfühlt kurz nicht zu atmen und die Atemfülle oder Atemleere zu genießen.

Spüre auch nach. Leg‘ Deine Hände bewusst auf Deine Atemräume. Wo fließt die eingeatmete Luft hin? Lege die Hände abwechselnd auf Hals, Brustraum und Bauch und spüre deutlich, wie sich Dein Körper unter Deinen Atemzügen bewegt. Spüre auch Deinen Puls – Deinen eigenen Rhythmus.

Mache Deine eigenen Erfahrungen. In Anstrengung, Freude, Ärger, Entspannung oder was Dir sonst noch so einfällt. Dein Atem verändert sich, je nachdem was Du erlebst oder fühlst. Kehre bewusst immer wieder zum Atem zurück und achte auf ihn. Er ist Dein Taktgeber, falls Du aus dem Takt gerätst.

Atme tief und schlafe tief

Da mich das Thema Schlaf gerade sehr umtreibt, da mich meine „Pseudodrillinge“ mal wieder nachts nicht schlafen lassen, kann ich von der Atemtechnik gerade sehr profitieren. Und falls Du, wie ich auch, Probleme hast beim Einschlafen, dann wende doch einfach mal die ein oder andere Atemtechnik oben an und finde für Dich heraus, wie es bei Dir wirkt… Ich wünsche Dir jedenfalls einen tiefen Schlaf 🙂

Namasté

mein Herz grüßt Dein Herz

Deine Lotte

Lotte im Schwarzwald
Die Natur, grüne Wiesen und Wälder laden besonders dazu ein, einmal inne zu halten und einfach tief zu atmen

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Monika Pisch

    Danke liebe Andrea für diesen schönen Artikel – m.

    1. lottelaib13-14

      War mir eine Ehre, meine Liebe!

  2. Mima

    Ach krass – curse, das wusste ich nicht 🙂

    1. lottelaib13-14

      Das finde ich auch, Mima!
      Fand‘ ich schon in meiner Jugend toll. Und jetzt wieder!
      Viel Spaß beim Anhören und Danke für’s Lesen!
      Deine Lotte

  3. Marilena

    Ein wundervoller Artikel! Das Atmen ist so unterschätzt. Dabei können wir unser Wohlbefinden damit sehr ins Positive beeinflussen. Danke für die wundervollen Tipps!

    1. lottelaib13-14

      Sehr gerne, liebe Marilena! Da hast Du recht. Man lernt nie aus! Alles Liebe, Lotte

  4. Melanie Geyermann

    Hallo Lotte, ein richtig toller Artikel und das Thema kann nicht oft genug betont werden! Wer richtig mit dem Atem verbunden ist, ist mit dem Universum verbunden!

    In der Schule haben wir irgendwann gelernt, was eigentlich passiert, wenn wir Sauerstoff einatmen.Und leider vergessen es alle wieder… Allein wenn man sich das noch mal vergegenwärtigen würde, würde man aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen! Das ist einfach nur ein Wunder, was da unser Körper als Megateam leistet. Damit jede Zelle seinen Sauerstoff bekommt… Ich liebe es mittlerweile bewusst zu atmen und bei jedem ausatmen genau so bewusst alles alte auszuatmen und so das Loslassen von Moment zu Moment zu leben..
    Herzliche Grüße Melanie

    1. lottelaib13-14

      Liebe Melanie,
      das freut mich aber, dass wir da so ähnlich ticken! Es fasziniert mich auch immer wieder, wie man erst mit Yoga wieder über das Funktionieren des eigenen Körpers nachdenkt.
      Alles Liebe und Namasté
      Deine Lotte

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