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Lotte berichtet aus eigener Erfahrung, wie es als Dreifachmama gelingen kann, (im Trubel) zu meditieren.

Meditation – wie geht das?

Ich beschäftige mich gerade sehr mit dem Thema Meditation. Vor einem Jahr noch gehörte dieser Teil der Yoga-Praxis noch nicht zu meinem Alltag und ich konnte mir schwer vorstellen, wie ich die Meditation in meinen stressigen und oft schlaflosen Mama-Alltag integrieren sollte. Oft erschien mir das Dösen vor dem Fernseher „äußerlich betrachtet“ als einfacher, sinnvoller und erholsamer… Ich denke, dass es vielen meiner Leserinnen mit Kindern ähnlich geht. Den ganzen Tag dreht sich alles, um die Kinder. Da will man in der kurzen kinderfreien Zeit seinen Geist „zerstreuen“ und abschalten. Das gelingt meist – vor dem Fernseher… Das war zumindest mein Eindruck.

Meditation in der Natur
Bei Spaziergängen im Wald mit Kinderwagen oder Hund, gelang es mir schon immer den Geist abzuschalten und einfach mal NICHTS zu denken…auch eine Form der Meditation

Woher der Wandel?

Eine (längere) Krankheit bringt mit der Genesung oft Klarheit und Reinheit. Auch für den Geist. Während ich vor zwei Wochen mit der (Sommer-) Grippe flach lag, habe ich mir vieles ganz intuitiv abgewöhnt. Ihr kennt das bestimmt: wenn es einem richtig mies geht, will man von Nichts und Niemandem etwas wissen.

Kein Kaffee, kein Fleisch, kein TV

Das alles passierte intuitiv. Es tat mir einfach nicht gut.

Vielleicht kennt ihr das: nach einer Krankheit ist das erste Zeichen der Besserung, dass man wieder Kaffee trinken möchte/kann… Das ging dann nach etwa 10 Tagen auch bei mir wieder los. Ich liebe den Duft von frischem Kaffee. Es verstärkt bei mir beispielsweise das „weekend-Feeling“, wenn ich im Schlafanzug, Kaffee-schlüfernd mit meinem Mann im Garten sitze und den Kids zuschaue… Also habe ich mir das Kaffe-Trinken wieder angewöhnt. Nicht so die anderen „Laster“:

Fleisch wollte ich schon länger aus meinem Speiseplan streichen. Ich stehe ziemlich hinter der vegetarischen Einstellung, aber der Genuss war einfach zu groß. Nachdem dann auch noch die Histaminunverträglichkeit diagnostiziert wurde, und ich auf Soja-Wurst und Käse verzichten musste, habe ich resigniert. Jetzt – durch die Krankheit, entstand ein regelrechter Ekel vor Fleisch und es kostete mich sogar echte Überwindung für meine Männer wieder Schnitzel anzubraten…

It’s a long way… vielleicht überrede ich meine Yoga-Familie ja auch noch irgendwann zum Fleischverzicht.

Ich träume viel…

…und intensiv. Vor allem während Krankheiten ist dieser besondere Sinn sehr ausgeprägt bei mir. Und gerade da haben mich die Charaktere der Serien und Filme, die ich regelmäßig (viel) geschaut habe, regelrecht ins Bett verfolgt und natürlich in den Traum. Das muss aufhören, habe ich mir gesagt. Mir wurde klar, dass mein Geist permanent mit den Problemen von fiktiven Personen beschäftigt ist, und vielleicht auch daher oft überarbeitet und überlastet gewirkt hat.

Meditation als TV-Ersatz

Es ist nicht so, dass ich genau die Zeit, in der ich gerne was ansehen würde (meist habe ich das eh, neben der Hausarbeit gemacht), zur Meditation nutze… Aber durch das Weglassen des „Energie-Räubers“ TV bleibt mehr Zeit für viele andere Dinge, die ich „nur für mich mache“, eben unter anderem meditieren.

Stille in der Meditation erfrischt
Nach Meditationen in meiner Yogalehrer-Ausbildung, hatte ich regelrechte Kreativitätsausbrüche… Der Damm war gebrochen und der Wunsch nach regelmäßiger Meditation riesengroß.

Langsam starten

Wie im Yoga oder Sport allgemein rate ich dabei langsam zu starten. Ich habe kleine Rituale in meinen Alltag einfließen lassen. Tagsüber bleibt als Dreifachmama dafür tatsächlich wenig Zeit. Stattdessen gehe ich einfach früher „ins Bett“. Das abendliche Arbeiten, u.a. am Blog habe ich mir (wie man leider sieht) abgewöhnt. Im Schlafzimmer gibt es erst eine Fußmassage mit Lavendelöl oder feiner Badam-Duft-Mischung, die Bettina uns im Interview verraten hat. Ich pflege die Hände, denn die dürfen sich jetzt für ein par Stunden ausruhen. Während dieser Zeit herrscht Stille und ich versuche mit den Gedanken dort zu sein, wo ich gerade „an mir arbeite“. Wenn ich in der Stimmung bin, singe ich dann ein Mantra oder mache eine Atemübung aus dem Yoga (hier erfährst Du mehr über Atemtechniken, die entspannen können). Und dann – nur wenn ich in der Laune bin – genieße ich die Stille des Abends bei einer Meditation auf dem Balkon oder im Bett. Selbstverständlich sitzend, denn sonst würde ich manchmal schon Gefahr laufen, direkt einzuschlafen 😉

Wie geht Meditation?

Sich zur Meditation zu zwingen ist ein fataler Fehler. Ich erinnere mich noch, wie ich vor etwa 10 Jahren täglich 15 Minuten still im Zimmer saß und mich darauf konzentriert habe NICHTS zu denken… Das war hart. Danach folgte eine Phase in der ich dem Thema Meditation aus dem Weg gegangen bin. Während Spaziergängen oder im Urlaub am Meer, gelang es mir oft wie von alleine, „den Geist abzuschalten“. Erst durch die intensivere Yoga-Praxis – meine Yoga-Kursleiter-Ausbildung hat mich auch hier weiter gebracht – gelang es mir immer häufiger in diese stillen, absolut erfüllenden Momente abzutauchen. Danach erlebte ich regelrechte „Kreativitätsausbrüche“ (unter anderem habe ich begonnen einen Roman zu schreiben).

Nach diesen positiven Erfahrungen, entwickelte sich für mich vor der Meditation eine extreme Vorfreude. Wie soll ich das beschreiben?!

Es ist ein Gefühl wie shoppen zu gehen mit prall gefülltem Geldbeutel. Oder wie wenn ich eine langjährige Freundin nach langer Zeit wieder sehe… Im Prinzip ist es ja auch nichts anderes: denn ich vereinige mich mit mir selbst bei der Meditation. Und das ist extrem aufregend!

Wie das vielleicht klingen mag?

Dass Yoga noch vor 100 Jahren als „Geheimwissenschaft“ galt, wird in Anbetracht dieser Aussagen immer klarer. Wer es nicht kennt, denkt: „Die spinnt!“ oder „Das geht nicht ohne Drogen.“ Aus diesem Grund behalten viele Yogis ihre Erfahrungen und Anleitungen bezüglich Meditation lieber für sich. Zum einen hat natürlich jeder seinen eigenen Zugang – also seine eigenen Assoziationen. Und zum anderen ist die Gefahr relativ groß angegriffen zu werden.

Das klingt jetzt vielleicht etwas übertrieben. Aber die Erfahrung der Meditation ist eben auch etwas sehr sehr intimes. Und gerade in diesem Intimbereich angegriffen zu werden, kann einen manchmal aus der Bahn werfen.

Also ich für meinen Teil, kann gut verstehen, was mir beispielsweise auch Niki Sada Nam im Interview, berichtet hat. Nämlich dass Forscher und Psychologen, viele der Erkenntnisse des Yoga und der Meditation vor der Menschheit „verstecken wollten“.

Konkrete Tipps und Gedankenstützen für die Meditation

In verschiedenen Büchern und meinem Yogalehrer-Skript habe ich viele Anregungen zur Einführung in die Meditation gelesen und gesammelt. Hier sind ein par Buchtipps die sehr schöne Anleitungen zur Meditation liefern:

 

Das sind jetzt nicht die typischen Yoga-Bücher. Doch sie liefern sehr greifbare Ideen zur Meditation. Generell kann ich auch noch alle Bücher von Anna E. Röcker empfehlen, die „eine Koryphäe“ im Yoga-Nidra ist.

Meditation im Yoga-Atelier
Auch die richtige Mudra-Haltung kann Dir helfen Deine Konzentration in der Meditation zu verstärken

Ansätze für Deine Vorstellungskraft

In meinen Yoga-Kursen leite ich je nachdem immer unterschiedlich in die Meditation. Bei Anfängern nehme ich mir natürlich mehr Zeit dafür oder wenn ich bemerke, dass jemand ständig nervös mit den Fingern tippelt.

Versuche das Gedankenkarusell abzustellen.

 

Ist eine der Phrasen, die ich zu Anfang der Meditation gerne sage. Was außerdem gut funktioniert:

  • Stell Dir vor Deine Gedanken und Problemchen stecken in großen Seifenblasen. Sieh den Seifenblasen gelassen dabei zu, wie sie davon fliegen – und vielleicht sogar in der Ferne zerplatzen. Sollte eine Seifenblase einfach nicht wegfliegen wollen, oder immer wieder kommen, dann sei nicht böse oder verbittert. Sieh sie Dir genau an. Versuche dabei teilnahmslos zu sein. Vielleicht fliegt sie schließlich doch weg – eben ein bisschen langsamer, als die anderen.
  • Hake jetzt gedanklich alle Aufgaben und Gedanken, die Dir noch durch den Kopf strömen, wie auf einer großen To-Do-Liste mit einem herzhaften großen roten Haken ab. Und packe sie in eine Schublade. Zack! Und zu! Jetzt ist Dein Geist frei… Fühle es wie entspannt es sich anfühlt, einmal nichts tun zu müssen oder planen zu müssen.
  • Lass‘ die Gedanken wie auf einem Fluss davon treiben. Vielleicht fließt der Fluss langsam, biegt sich mehrmals, bevor er aus Deiner Wahrnehmung verschwindet. Vielleicht fließt der Fluss auch wild – mit vielen unterschiedlichen Gedanken, die immer wieder auftauchen. Lass‘ sie weiter ziehen. Beobachte sie genau und warte bis sie außer Sichtweite verschwinden.

Und – wie klappt’s?

Lass‘ mich gerne in den Kommentaren oder einer persönlichen Nachricht wissen, wie die Meditation bei Dir klappt. Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir ebenso viel Erfüllung und Frieden dabei, wie ich es gerade erlebe! Ich bin wirklich glücklich, dass ich einen „Energie-Räuber“ gegen einen „Energie-Spender“ ersetzt habe!

Lotte liebt es zum Meeresrauschen zu meditieren
Finde Deine Lieblingszeit und Deinen Lieblingsort zur Meditation. Als Mama, gar nicht so einfach… Entscheidend ist, dass Du abschalten kannst.

Mein inneres Licht grüßt Dein inneres Licht – Namasté

Deine Lotte

 

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Monika Pisch

    wenn ich den Bericht lese, merke ich, dass ich immer schon meditiert habe.
    Jetzt zum Beispiel, als wir eine regelrechte Obstschwämme im Garten hatten. Ich hab mich mit einem Klappstuhl vor den Träublesbusch gesetzt und Zweigle für Zweigle abgeerntet und mich schon auf die volle Schüssel gefreut. Das Obst – ein Geschenkt des Himmels – war mir nie zuviel und wie schön man da abschalten kann.

    1. lottelaib13-14

      Krass 😀
      Das ist ja eine tolle Erkenntnis. Freut mich sehr für Dich!
      Keep on rollin’…
      Namasté

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