You are currently viewing Familienrezept: Vanille-Apfelmus mit Knusper-Fladen
Lotte's Lieblings-Familienrezept: Vanille-Apfelmus mit Chapatis.

Familienrezept: Vanille-Apfelmus mit Knusper-Fladen

Die kühlere Jahreszeit lädt dazu ein, sich auch anders zu ernähren. Dass eine Fastenkur in der Übergangsjahreszeit (Herbst) Sinn macht, habe ich hier geschrieben. Da ich schon länger am überlegen bin, mal ein typisches Familienrezept anzubieten, gibt es hier und jetzt ein (ganz) einfaches Apfelmus mit Chapatis (einfachen Fladenbroten aus Indien).

Blätterteig – auf indisch

Die Fladenbrote sind einfach und schnell zubereitet und schmecken zu salzigen oder süßen Speisen gleichermaßen. Mit Zimt und Kardamom gewürzt verbreiten sie eine heimelige Weihnachtsstimmung.

Die Zubereitung habe ich schon zu Studentenzeiten (in Konstanz – lang ist’s her) von einer Freundin, die oft in Indien war, gelernt. Mit Kindern ab fünf Jahren kann es großen Spaß machen diese selbst zuzubereiten. Der Teig wird nämlich traditionell „nur“ geknetet – mit der Hand.

Familienrezept_01
Dieses Familienrezept lässt sich auch super mit kleinen Kids zusammen zubereiten.

Und die Fladen werden bis zu fünf mal hintereinander dünn ausgerollt und immer wieder mit Butter (oder Ghee) bestrichen. Die Chapatis werden mit Weizen- und Weizenvollkornmehl zubereitet, welches beides Vata und Pitta senkt und Kapha erhöht. (Welche Konstitution Du hast kannst Du in verschiedenen Tests z.B. in Büchern oder sogar im Internet herausfinden. Hier habe ich schon einmal mehr über die Konstitutionen geschrieben).

Endlich ein Familienrezept: Apfelmus

Apfelmus lieben doch alle (Kinder) und die Zubereitung dürfte nicht allzu schwer sein. Trotzdem will ich Dir mit meinem „kleinen Rezept“ einen Anstoß geben, es mal wieder auf die Familien-Speisekarte zu setzen. Bei der Zubereitung würde ich, wenn es für die Kinder zubereitet wird, auf Nelken und Sternanis (die ich persönlich liebe!) verzichten. Das wäre zuviel für die kleinen Gaumen. Zimt und Vanille reicht völlig aus.

Auch Ingwer würde ich für mich persönlich reingeben (da es für mich ein fast unersetzliches Gewürz in der ayurvedischen Küche geworden ist) lasse es aber für die Kinder lieber weg. Sie haben mittlerweile schon eine regelrechte Aversion dagegen entwickelt 😉

Gerade im Herbst empfehle ich Ingwer frisch zu konsumieren. Denn es hilft Ama (Schlacke) abzutransportieren, wirkt verdauungsfördernd und entblähend (Dr. Katrin Pirc, Wilhelm Kempe: Kochen nach Ayurveda, Bassermann-Verlag, 2003: S. 49). Super also vielleicht auch, wenn es (bald) um Weihnachten rum wieder kugelrunde Bäuche von zu viel Schokolade und Co gibt 😉

Feinste Zutaten  für eine gute Gesundheit

Ayurveda kann übersetzt werden als „die Wissenschaft vom langen Leben“. (Hier habe ich schon einmal über die besonderen Speisen des Ayurveda geschrieben, die das Leben tatsächlich verlängern sollen.) Für mich bedeutet Ayurveda auch hauptsächlich „mich glücklich zu essen“.

Familienrezept_02
Herbstliche Zutaten für dieses Familienrezept: frische Äpfel u.a.

Durch den (achtsamen) Konsum ayurvedischer Speisen, merke ich förmlich, wie Energie in meinen Körper strömt – über das Essen. Und das sollte doch eigentlich Sinn und Zweck des Essens sein. Nicht die Erfüllung eines bloßen Bedürfnisses – und das am besten möglichst schnell (und dann meist ungesund). Daher mache ich mir bei der Zubereitung und Rezepterstellung auch immer Gedanken darüber und recherchiere, was wir da eigentlich so zu uns nehmen:

Äpfel im Apfelmus

Die wichtigste Zutat – ohne Zweifel sind die Äpfel. Und im Ayurveda sind genau die Früchte reif und damit sattvisch (lebensverlängernd und mit viel „göttlicher Energie“), die vom Baum fallen. Vor ein par Wochen noch gab es für meine Jungs frische Äpfel vom Apfelbaum… Wollte einer einen Apfel, wurde der Apfelbaum geschüttelt. Und das Äpfelchen das runterfiel, wurde für die Jungs zubereitet.

Familienrezept_03
Mit der Süße von frisch gepresstem Orangensaft und Vanille kommt dieses ayurvedische Familienrezept komplett ohne den Zusatz von Zucker aus.

Nun gibt es (laut wikipedia) insgesamt knapp 5.000 Sorten an Äpfeln… Und jede Sorte schmeckt anders. Da gibt es herbe Sorten, die vor allem für Vata-Typen empfohlen werden. Es gibt saure Sorten, die von Kapha-Typen bevorzugt werden und und und. Es ist gut zu wissen, welcher Energie-Typ Du bist, damit Du die Apfelsorten auf Dich abstimmen kannst. ABER wir kochen ja hier auch für unsere Familie… Und meistens hat doch jeder einen anderen Typ. Also passen wir das Rezept mit Gewürzen und der „Beilage“ (den Chapatis) so an, dass die „Gesamtkomposition“ die Doshas in Einklang bringt.

Dass Äpfel super gesund sind und viel Vitamin C enthalten, dürfte bekannt sein. Nicht umsonst gibt es den Spruch: „An apple a day, keeps the doctor away.“ Wertvolle Säuren und Salze des Apfels, liegen direkt unter der Schale, weshalb der Apfel ungeschält verarbeitet werden sollte. Falls Deine Kinder die Schale im Apfelmus nicht mögen (je nachdem wie gut Dein Püriergerät ist) – schäl sie einfach.

Orangensaft im Apfelmus

Ich finde gerade die Kombination von Apfel und milder Orange sehr fein und den Kindern schmeckt die besondere Süße der Orangen. Deshalb verwende ich Orangensaft für’s Apfelmus, statt Apfelsaft.

Familienrezept_07
Bei diesem Familienrezept durften meine drei Jungs mitanpacken.

Auch die Orange enthält viel Vitamin C und hilft dem Körper bei Heilprozessen (wie auch Knochenbrücken), ebenso wie der Apfel. Orangen haben ähnlich verdauungsfördernde Wirkungen wie Ingwer. Je nach Sorte schmecken sie hauptsächlich süß, sauer und herb.

Die süßen Sorten fördern Kapha und Pitta und verringern Vata.

Vanille im Apfelmus

Vanille macht gute Laune. Darüber habe ich hier schon geschrieben. Zur Zubereitung muss es nicht immer gekaufter Vanillezucker sein (der meist chemisch hergestellt wird). Ebenso wie das Zugeben einer Zimtstange, kannst Du dem Kochprozess eine halbe, ausgekratzte und vom Mark befreite Vanillestange zugeben. (Nachhaltigkeit auch in der Küche einfließen zu lassen ist mir ein wichtiges Anliegen. Das Mark ist in meiner Küche meist schnell verbraucht, zum Beispiel für die leckere Badam-Milch. Aber wohin dann mit der, noch gut verwendbaren, Schote? Einfach auf dem Fenstersims trocknen und dann weiter verwenden: mahlen oder mitkochen).

Zimt im Apfelmus

Zimt regt Kapha an und mindert Vata und Pitta. Es hat außerdem eine antiseptische Wirkung (Vasant Lad: Das große Ayurveda Heilbuch, Windpferd-Verlag:2016: S. 132). Warum Zimt so ein gesundes Gewürz ist schreibe ich hier.

Das brauchst Du für’s ayurvedische Apfelmus-Familienrezept

Für eine kleine Familie:

  • 5 reife Äpfel (möglichst eine alte Sorte)
  • Saft 1 Orange
  • 1/2 getrocknete Vanillestange
  • 1 Zimtstange

Und so wird’s gemacht:

  • Äpfel waschen, entkernen und würfeln
Familienrezept_04
Die Äpfel werden für dieses gesunde Familienrezept möglichst mit Schale verarbeitet.
  • Orange pressen
  • Äpfel kurz dünsten (nach Belieben auch mit Ghee) und dann Orangensaft hinzugeben
  • mit Zimt- und Vanillestange ca. 15 Minuten köcheln
  • Nach dem kochen die Zimtstange entnehmen und alles mit einem Hochleistungsmixer klein pürieren (also auch die Vanille)

Indische Pfannkuchen

Um eine kleine Familie mit Chapatis statt zu kriegen brauchst Du:

  • 150g Vollkornmehl
  • 150g Weizenmehl
  • Wasser
  • 1 Prise Salz
  • Butter/Ghee
  • Kokosöl

Gebe das Mehl bereits gemischt mit Salz auf ein großes Brett.

Familienrezept_05
Sehr einfache Zutaten – in diesem Teil des Familienrezepts.

Nach und nach gießt Du Wasser darauf (insgesamt etwa 280 ml) und knetest die Masse zu einem Teig. Forme Handflächengroße Bällchen und rolle sie mit einem Wellholz sehr flach. Bestreiche die Chapatis mit weicher Butter oder Ghee. Anschließend wird der Fladen gefaltet und wieder ausgerollt. Diesen Vorgang machst Du 3 bis 5 mal. Die Chapatis werden mit ausreichender Hitze (!) unter ständigem wenden in Kokosfett gebacken. Sie sollten regelmäßig gewendet werden und dabei nicht zu weich sein.

Und so wird’s genossen:

Meine Jungs meinten spontan: „Das schmeckt ja wie Knäckebrot!“ – Und das ist ein Kompliment, weil sie das nämlich lieben. Wenn Du die Chapatis mit einer Zucker-, Kardamom-, Zimt-Mischung bestreust schmecken sie ähnlich wie Cookies. Und dann noch ins frische Apfelmus tunken… LECKER. Ich persönlich nehme, auch weil es im Ayurveda empfohlen ist, so wenig wie möglich Zucker. Aber das ist, wie so vieles, Geschmacksache!

Familienrezept_06
So sieht es aus, wenn’s fertig ist: Vanille-Apfelmus mit knusprigen Chapatis – mein Familienrezept.

Ich wünsche Dir einen guten Appetit und bin gespannt, wie Deine Kids das Essen mögen… Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Alles Liebe und von Herzen Namasté ,

Deine Lotte