Verrückt: mein Blog ist noch nicht einmal einen Monat alt und läuft schon so super. Ich freue mich total, dass ihr so eifrig meine Blogposts lest. Von Meditationsanleitungen über Übungsreihen und Rezepte war schon ganz schön viel dabei. Heute führe ich eine kleine Regelmäßigkeit ein: Interviews mit interessanten „Yoga-Persönlichkeiten“. Heute mit der Yogalehrerin und Dreifach-Mutter Marion Hemmes. Sie berichtet von ihrem eigenen Weg, als Yoga-Mom. Außerdem gibt sie ein par Tipps zu ihren Lieblings-Asanas. Hier gibt es übrigens eine Modellstunde für Dich und Deine Yoga-Kids, die ich in Zusammenarbeit mit der Zweifachmutter und Kinder-Yogalehrerin Pia Klein erarbeitet habe.
Gerade im Yoga hole ich mir sehr gerne Anregungen und Tipps von Kolleginnen. Das bringt mich enorm weiter und ich dachte, ich lasse euch auch daran teilhaben, indem ich euch immer wieder andere Yoga-Moms und ihre Tipps vorstelle.
Heute stelle ich euch Marion Hemmes vom Yoga-Atelier Vaihingen (Enz) vor. Marion, die Zweifach-Mama, ist eigentlich Diplom Wirtschafts-Ingenieurin. Sie unterrichtet Yoga in ihrer eigenen kleinen Schule – einem Atelier mitten in der Fachwerkstadt Vaihingen an der Enz. Hier hat sie sich in kurzer Zeit als vertrauensvolle Adresse für sportliche Yoga-Stunden vor allem mit den Schwerpunkten Hatha Yoga, Power-Yoga, Prä-/ und Postnatal-Yoga etabliert.
Hier meine Fragen:
LO (tte Laib): Liebe Marion, schön, dass Du Zeit hast mir und den anderen Yoga-Moms kurz ein par Fragen zu beantworten. Zeit… Da sind wir auch schon beim Thema. Als Mama von zwei Kindern (2 und 4 Jahre) ist Zeit wertvoll. Welche Zeit ist für Dich am wertvollsten?
MA (rion Hemmes): Für mich ist jeder Augenblick wertvoll, in dem es meiner Familie und mir gut geht, vor allem wenn wir neben dem Job und alltäglichem Programm immer wieder die Zeit finden, um miteinander Spaß zu haben, ganz bewusst die Zeit gemeinsam verbringen und genießen: abends, wenn wir alle am Tisch sitzen, den Tag Revue passieren lassen. Das ist für mich zum Beispiel eine sehr wertvolle Zeit. Und natürlich Urlaub!
LO: Was sind Deine Hobbys und Interessen jenseits der Yoga-Matte?
MA: Die Natur gibt mir sehr viel Kraft und ich merke, dass es auch den Kindern gut tut, viel draußen zu sein. Wir gehen täglich mit unseren Hunden spazieren oder fahren Fahrrad. Ausserdem liebe ich es zu reisen, andere Menschen und Kulturen kennenzulernen. Und seit einiger Zeit interessiere ich mich verstärkt für Fotografie. Natürlich tragen auch oft die Kinder an der Feizeitgestaltung bei, so lasse ich mich oft inspirieren und spiele, bastel und male sehr gerne.
LO: Welches ist Dein „Lieblings-Asana“ oder Deine Lieblings-Übung und warum?
MA: Das ist immer etwas abhängig von meiner Tagesform. Toll finde ich den Sonnengruß, weil er mir unheimlich viel Energie gibt und den ganzen Körper belebt. Auch die Tänzerin und Krieger II (virabhadrasana II) gehören zu meinen Lieblingsasanas.
LO: Welche Übung würdest Du gestressten und müden Mamas empfehlen?
MA: Grundsätzlich vitalisierende Übungen, wie den Sonnengruß. Aber auch in sich kehrende Haltungen, wie das zusammengefaltete Blatt, um auch hier die Ruhe und Stille zu genießen und den Blick nach innen wenden zu können. Natürlich spielt der Atem auch eine große Rolle. Um Stress und Müdigkeit abzubauen, hilft es auch Atemübungen durchzuführen oder einfach nur bewusst, lang und tief zu atmen. Das kann man immer und überall üben 😉
LO: Welchen Tipp hast Du für Mamas um eine regelmäßige Yoga-Routine in ihrem Tag zu verankern?
MA: Man sollte sich feste Tage aussuchen, an denen man Yoga praktiziert. Sonst vergeht Tag um Tag… Zum Beispiel Mittwoch-Abends eine halbe Stunde, wenn die Kinder schlafen. Am besten mach Dich gleich ans Werk und erledige die Hausarbeit erst danach! Wenn Dein Partner auch Lust auf Yoga hat, kann er mitmachen, dann habt ihr beide was davon und könnt die ruhige und gemeinsame Zeit ganz bewusst nutzen. Einer (jungen) Familie tut es oft auch gut, wenn die Mama tatsächlich einen Abend für sich hat, an dem sie einen Yoga-Kurs besuchen kann. Bei uns ist es so, dass die Kinder diese Abende (nur) mit Papa auch sehr genießen. Und das tut dann auch den Vätern gut!
Tagsüber, im Alltag ist es auch schön, zusammen mit den Kindern Yoga zu machen. Dann läuft das sehr spielerisch ab, wir überlegen uns zum Beispiel eine Tiergeschichte und machen die Tiere mit ihren Bewegungen, Geräuschen und Haltungen nach. Das macht den Kindern Spaß aber erfordert oft hohe Konzentration. Ich denke, gerade in der heutigen, immer schnell lebigeren Zeit, ist es enorm wichtig, den Kindern schon früh zu zeigen, wie man sich auf etwas konzentriert, aber auch bewusst entspannen und etwas mehr Ruhe im Alltag finden kann.
LO: Du bist Yoga-Lehrerin. Das ist aber nicht Dein ursprünglicher Beruf. Wo siehst Du Parallelen zu Deinem früheren Leben/ Beruf und was ist so viel besser in Deinem aktuellen?
MA: Als Yogalehrerin musst Du auch auf Menschen eingehen können. Ich habe lange Jahre in der Entwicklung und im Qualitätsmanagement der Automobilindustrie gearbeitet. Auch hier war es wichtig, die Anforderungen und Bedürfnisse der Menschen wahrzunehmen und darauf einzugehen. Der Mensch steht für mich im Fokus: Seine Gesundheit, seine Bedürfnisse, seine Wahrnehmung, sein Wohlbefinden. Was mir als Yogalehrerin momentan so viel besser gefällt, ist die Freiheit und Unabhängigkeit als Selbstständige und dass ich meinen eigenen Ideen und Plänen im Yogastudio freien Lauf lassen kann. Am Ende geht es darum, durch die Yogapraxis gesund und glücklich zu bleiben, sich Gutes zu tun und sich wohl zu fühlen. Allein schon das ist für mich Motivation, um Yoga zu unterrichten.
LO: Was ist Dir wichtig an Yoga? Und was willst Du weitergeben?
MA: Das Allerwichtigste: Egal, welchen Stil und mit welchem Hintergrund Du übst, es sollte Dir gut tun und Dich glücklich machen. Gerade in der heutigen Zeit, gibt es so viele verschiedene Richtungen und Glaubenssätze. Dies führt oft zu Verunsicherungen, sowohl bei Lehrern als auch Schülern. Wichtig ist, keinen falschen Ehrgeiz zu entwickeln. Bleib Dir selbst treu, hör auf Dein Inneres und nimm Dir immer wieder kleine Auszeiten, gehe deinen Weg, wie auch immer dieser aussehen mag.
LO: Wo siehst Du Dich in 10 Jahren?
MA: Oh, 10 Jahre ist eine lange Zeit. Ich sehe mich auf jeden Fall immer noch als leidenschaftliche Yogalehrerin, Inhaberin und natürlich Mutter und Ehefrau. Mein Wunsch ist es, dass das Yoga Atelier in Vaihingen, bis dahin ein breites Spektrum an Yoga Kursen und Workshops, für die unterschiedlichsten Zielgruppen anbietet und noch mehr Menschen erreichen kann. Zudem ist es mein Ziel, auch in 10 Jahren noch gesund und glücklich zu sein.
LO: Was würdest Du als Dein Motto bezeichnen?
MA: Egal wohin Du gehst, gehe mit Deinem Herzen.
Ich bin der Überzeugung, wenn Du etwas mit großer Passion machst, wirst Du damit auch Erfolg haben und glücklich sein.
Vielen Dank der lieben Yoga-Mom Marion…
für ihre Zeit und den tollen Input! Ich werde auf jeden Fall die Tiergeschichten mit den Kindern probieren und auch das zusammen gefaltete Blatt ist ein tolles Asana, das ich öfter in meine Sessions einbauen will.
Was habt ihr Besonderes mitgenommen aus diesem Interview? Lasst es mich wissen in den Kommentaren! Ich liebe es Feedback zu bekommen! Viele von euch machen das lieber persönlich – auch darüber freue ich mich immer sehr!
Startet erfrischt in eine wunderschöne Frühlings-Woche!
Herzliche Grüße eure Lotte
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