Kennst Du den Psoas-Muskel? Oder auch Muskel der Seele?
Wenn Du Yoga machst, hast Du bestimmt schon vom Psoas-Muskel gehört. (Wenn Du wissen willst, wie Du Deinen Psoas-Muskel dehnen und stärken kannst, klicke auf Teil II meiner Blogserie über den Muskel der Seele).
Es ist der einzige Muskel, der die Beine mit der Wirbelsäule verbindet. Er entspringt ungefähr am 12. Brustwirbel rechts und links und verläuft seitlich über die Flanke bzw. den Bauch bis ins Hüftgelenk.
Wie wir unserem Psoas-Muskel schaden:
Durch das ständige Sitzen, was dem Menschen anatomisch so leider nie vorbestimmt war, engen wir den Muskel ein und sorgen nach und nach dafür, dass er „verkümmert“. Auch zu enge Kleidung und andauernder Stress sorgen für einen überreizten Muskel. Denn entscheidend bei diesem Muskel ist nicht ihn „stark zu trainieren“, sondern zu trainieren, wie wir ihn entspannen.
Über die Wirbelsäule ist der Muskel nämlich direkt mit unserem „Reptilien-Gehirn“ verbunden. Also jener Teil, des Gehirns, der evolutionär als erstes angelegt war. Dieser löst außerdem den Flucht-Instinkt aus. Also, bei Stress und Angst weg zu laufen. Heutzutage macht das kaum einer. Nach der Standpauke des Chefs oder einer üblen Kunden-Beschwerde bleiben wir weiter auf unserem Schreibtischstuhl sitzen, obwohl unser Inneres alle Zeichen auf Flucht stellt. Der Muskel spannt sich an, bereit für die bevorstehende Flucht – doch es passiert nichts.
Den Psoasmuskel nicht mehr kontrollieren zu können, bedeutet sich auf langwierige Rückenschmerzen, wiederkehrende Kopfschmerzen, Hüftfehlstellungen, und und und einzustellen.
Es lohnt sich, sich mit diesem Muskel einmal genauer auseinander zu setzen
Du kannst herausfinden, wie es um Deinen Psoas-Muskel bestellt ist, wenn Du beispielsweise den Baum übst: Kannst Du das Hüftgelenk des angewinkelten Fußes flexibel nach außen drehen, scheinst Du Deinen Psoas ganz gut im Griff zu haben. Wenn Du allerdings Blockaden spürst, solltest Du zukünftig mit mehr Achtsamkeit an diesen Muskel ran gehen.
Ich verrate Dir hier (passive) Übungen in denen Du Deinen Psoas-Muskel erkunden und entspannen lernen kannst. Diese Übungen eigenen sich auch wunderbar für eine kurze Meditation oder Nidra.
Was hilft noch? Oder wann muss ich aufpassen?
Lege beim Üben immer wieder Deine Handflächen auf den Bauch, um den Muskel zu spüren, zu massieren oder ihm Wärme zu geben. Dabei führst Du die Daumen und die Zeigefinger der jeweiligen Hand (wie um ein Trapez zu formen) zusammen und legst die Daumen auf den Bauchnabel.
Abschließend gilt, wie für jede andere Yoga-Session, dass durch die Haltung bestimmter Asanas mit entsprechenden Affirmationen auch negative Gefühle auftauchen können. Der Muskel heißt nicht umsonst „Muskel der Seele„. Lass Vorsicht walten, wenn Du belastet bist mit Angstzuständen oder Traumata (das gilt ja bei jeder Art von Sport – aber speziell eben im Yoga).
Ich merke, dass ich hier thematisch lediglich an der Oberfläche kratzen kann. Und bin schon jetzt gespannt, was ich zu diesem Thema und diesem besonderen Muskel noch alles lernen kann. Natürlich lasse ich Dich daran teilhaben.
Starte gut in eine entspannte Yoga-Woche! Und wenn es Dir zu heiß wird – Yoga-Üben. Hier habe ich ein par Tipps – Yoga und Ayurveda! Viel Spaß in der Sonne!
Kennst Du auch schon meine Ayurveda-Tipps, die Dir helfen wieder ins Gleichgewicht mit Deinem Körper zu kommen?
Mein Herz grüßt Dein Herz – Namasté
Deine Lotte
Inspiration für den Artikel fand ich…
…im Buch „Yoga-Üben in Schritten“ von Helga Pfretzschner (vianova), die einen sehr kleinen Exkurs über den Psoas-Muskel abhandelt.
Weiterführende Artikel im Netz:
PSOAS, der Muskel der Seele – ein wertvoller Artikel für alle YogalehrerInnen und YogaschülerInnen von Bhajan Noam
Der PSOAS – und warum er so wichtig ist auf Die Traum (a) Seite Persönliche Begleitung – Coaching und TRE®
Pingback: Psoas-Muskel - der Muskel der Seele... Warum ist das so?
Ich bin 86 Jahre alt und erfahre erst jetzt von swm „Psoas“ Muskel, der mich seit Jahren mit zunehmenden Schmeren plagt. Bis zu meinen 75. habe ich Yoga gemacht – jetzt kann ich nicht einmal mehr an der Senioren-Sitzgymnastik teilnehmen. Ansonsten bin ich ziemlich gesund. Gibt es für mich einfache Übungen oder Anwendungen und wenn, wo?
Danke im voraus und freundliche Grüße Helga Selk in Hamburg
Liebe Helga,
das freut mich aber, dass Dich Yoga so lange so fit gehalten hat. Wenn Du auch mit der Philosophie des Yoga vertraut bist, müsste Dir auch der Begriff „Achtsamkeit“ bekannt sein. Dies ist sozusagen das „Zauberwort“ beim Yoga üben mit Schmerzen. Zunächst: sind die Schmerzen zu groß und gar akut ist Schonung angesagt. Yoga übt sich auch durch Meditation im Sitzen oder spazieren an der frischen Luft.
Dem Körper auch mal nachzugeben und in „Bewegungspausen“ zu gehen, ist eine der größten Aufgaben, die uns Yogis immer mal wieder „vom Universum“ gestellt werden. Nimm‘ dies auch als ein kleines Geschenk an.
Es gibt bestimmt in Deiner Umgebung einen begabten Physiotherapeuten oder Physiotherapeutin, die Dir sagen können, welche Übungen Dich beweglich und fit halten und trotzdem Deinen Schmerzpunkt nicht reizen.
Auf Anhieb fallen mir ganz leichte Dehnübungen für die Füße und die Zehen ein. Die kannst Du bequem im Sitzen oder Liegen ausführen. So kannst Du Dich vielleicht langsam entlang Deinem Körper nach oben „arbeiten“. Alles natürlich mit ganz viel Achtsamkeit! Und alles natürlich „ohne Gewähr“. Du weißt ich bin keine Medizinerin oder Yoga-Therapeutin. Es gibt sehr talentierte Menschen, die das lange studiert haben und bestimmt gerne helfen!
Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen und wünsche Dir weiterhin sehr viel Erfüllung auf Deinem Yoga-Weg,
Namasté
Deine Lotte